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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Naiditsch ist Elo 2700 Spieler!
- - By Roland Rösler Date 2008-11-20 01:34
Deutschland I spielt eine sehr gute Olympiade bisher und insbesondere unser Brett 1 Spieler Arkadij Naiditsch spielt ein super Turnier. Schaut man in die Live Top List http://chess.liverating.org/ sieht man ihn auf Rang 33 mit Elo 2700,1 (+22,1 Elo in 16 Spielen seit der letzten offiziellen FIDE-Liste). Seine Eloperformance auf der Olympiade ist bisher 2849 (+13,6 Elo).
Morgen geht´s gegen Rumänien. Arkadij Naiditsch spielt mit Weiß gegen Nisipeanu (der heute mit Weiß gegen Topalov verloren hat).
Parent - - By Harry Schnapp Date 2008-11-20 23:26
[quote="Roland Rösler"]
Deutschland I spielt eine sehr gute Olympiade bisher und insbesondere unser Brett 1 Spieler Arkadij Naiditsch spielt ein super Turnier. Schaut man in die Live Top List http://chess.liverating.org/ sieht man ihn auf Rang 33 mit Elo 2700,1 (+22,1 Elo in 16 Spielen seit der letzten offiziellen FIDE-Liste). Seine Eloperformance auf der Olympiade ist bisher 2849 (+13,6 Elo).
Morgen geht´s gegen Rumänien. Arkadij Naiditsch spielt mit Weiß gegen Nisipeanu (der heute mit Weiß gegen Topalov verloren hat).
[/quote]

Hallo Roland,
Naiditsch hatte heute in Remisstellung gegen Nisipeanu einen furchtbaren Schnitzer fabriziert und mußte sofort
aufgeben.

  Gruß,
   Harry
Parent - - By Roland Rösler Date 2008-11-20 23:59
Hallo Harry,

ich hab die Partie live (auf CB-Server) verfolgt und nach dem ganzen Spielverlauf war ich mir sicher, daß er verliert. Ab 15. Sxc5 ?! war er unter Druck und nach meiner Erfahrung brechen auch die Besten (Menschen, nicht Engines) früher oder später unter permantem Druck irgendwann zusammen. Naiditsch hat sich lange gehalten, aber Nisipeanu hat gut gespielt und den Druck permanent aufrechterhalten. Möglicherweise ist die Partie vor 51. Td7? objektiv immer noch in der Remisbreite, ich bin mir da aber nicht so sicher. Engines helfen in dieser Stellung nicht sehr (ausser klare taktische Fehler zu erkennen).
Ich freue mich auf eine GM-Analyse, die diese Stellung objektiv analysiert (möglicherweise in der Zeitschrift Schach).

Gruß Roland
Parent - - By Harry Schnapp Date 2008-11-21 02:09
[quote="Roland Rösler"]
Hallo Harry,

ich hab die Partie live (auf CB-Server) verfolgt und nach dem ganzen Spielverlauf war ich mir sicher, daß er verliert. Ab 15. Sxc5 ?! war er unter Druck und nach meiner Erfahrung brechen auch die Besten (Menschen, nicht Engines) früher oder später unter permantem Druck irgendwann zusammen. Naiditsch hat sich lange gehalten, aber Nisipeanu hat gut gespielt und den Druck permanent aufrechterhalten. Möglicherweise ist die Partie vor 51. Td7? objektiv immer noch in der Remisbreite, ich bin mir da aber nicht so sicher. Engines helfen in dieser Stellung nicht sehr (ausser klare taktische Fehler zu erkennen).
Ich freue mich auf eine GM-Analyse, die diese Stellung objektiv analysiert (möglicherweise in der Zeitschrift Schach).

Gruß Roland
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  Hallo Roland,
  Der Naiditsch spielt manchmal zu passiv.Die Partie mit Schwarz von gestern war auch keine Glanzleistung.Mauern um gegen einen Super GM remis zu holen,gut OK,das Resultat zählt schließlich.
  Heute war er wirklich dauernd unter Druck aber ich bin der Meinung mit meinen ehemaligen FIDE Elo 2352 daß er vor 51.Td7?? noch remis hätte halten können. Eine spätere GM Analyse würde
  sicherlich die Sache aufklären.
    Gruß,
     Harry
Parent - - By Urs Maier Date 2008-11-21 02:53
ich bin auch der meinung, daß najditsch mit schwarz gegen ivanchuk gnadenlos auf gewinn spielen sollte. ivanchuk bricht sofort ein, wenn der gegner ein paar drohungen aufstellt. chucky sieht üblicherweise taktisch gar nichts und positionell muß er einen guten tag haben, um mit einem FIDE-meister mithalten zu können. 
ich denke wir sind da einer meinung, oder?
Parent - - By Roland Rösler Date 2008-11-21 03:34
Hallo Urs,

kannst Du nicht einmal ernst bleiben? Die ganze Partie Ivanchuk vs. Naiditsch war Müll. Und wenn Ivanchuk ihn hinther eine Memme genannt hätte, würde ich ihm nicht widersprochen haben. Das Ergebnis war ok, aber das Ergebnis heiligt nicht alles!

Gruß Roland
Parent - - By Eduard Nemeth Date 2008-11-21 12:39
Hallo Roland!

Zunächst möchte ich Dir sagen dass ich mich sehr darüber gefreut hatte, dass ihr, Du und Rudolf Rohs, euch in diesem Thread: http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=516 wirklich sachkundig und konstruktiv beteiligt habt. Danke! Ich wollte daher gerne mit euch weiter dort diskutieren. Leider uferte der Thread dann, durch sinnlose Beiträge und Provokationen, total aus. Da vergeht einem (mir jedenfalls) dann die Lust. Sorry!

Zu Naiditsch: Meiner Meinung nach ist derzeit eine herbe Kritik nicht angebracht, denn ohne Naiditsch stünde unsere 1. Mannschaft nun nach 7 von nur 11 Runden, nicht auf Platz 2. Harte Kritik haben unsere Spieler momentan nicht verdient. Ich habe zB. viel größere Patzer gesehen als von Naiditsch. So zB. hatte Peter Svidler gegen Indien im Zug 27 einen taktischen Einschlag total übersehen, und sogar Superstar M. Carlsen hatte bei seiner Niederlage gegen Tomi Nyback mit seinem Zug 32...d4?? fatal daneben gegriffen (mittels 32...g5?! hätte er noch leise Chancen im Damenendspiel gehabt, wenngleich auch dann noch, Tomi Nyback wohl gewonnen hätte).

Natürlich habe auch ich die Partie von Naiditsch gegen Ivanchuk verfolgt. Und natürlich stand Naiditsch schlecher, das hat jeder sehen können! Naiditschs beide Springer standen total daneben, sowie sein Turm auf e6. Auch sein Läufer stand unglücklich. Trotz dem fand Ivanchuk keine Mittel, um in das Bollwerk von Schwarz einzudringen! Ganz im Gegenteil: Naiditsch gelang es seinerseits sehr geschickt, seine beiden Türme wieder zu mobilisieren, ebenso seinen Springer. Und auch sein Läufer stand später sehr gut da!

In dieser Phase hatte ich den Eindruck, als habe Ivanchuk absichtlich auf einen Gegenstoß nur gewartet, denn ihm selbst fiel ja nichts mehr ein! Naiditsch jedoch war klug genug, nichts mehr zu unternehmen (das war richtig so), und das bescherte ihm den halben Punkt! Ivanchuk ist nämlich der wohl kompletteste Spieler der Welt überhaupt! Er kann in Zeitnot noch Dinge sehen, von denen viele Meister noch nach einer Stunde nur träumen, außerdem ist Ivanchuk taktisch genauso stark wie im Positionsspiel, insgesamt also ein überragender Spieler.

MfG.
Eduard.
Parent - - By Harry Schnapp Date 2008-11-21 12:56
  Hallo,
  Das Naiditsch "manchmal zu passiv spielt" ist keineswegs "herbe" oder "harte Kritik". Wir sollten die Kirche im Dorf lassen.

   Gruß,
    Harry
Parent - - By Urs Maier Date 2008-11-21 13:29
kann irgendjemand belegen, daß najditsch oft passiv spielt? welche partie/züge meint ihr. er ist genau das gegenteil eines passiven verteidigungsspielers. er sucht die komplikationen und den direkten angriff. ich weiß nicht über was ihr sprecht!
Parent - - By Joachim Krzyzanowski Date 2008-11-21 17:15
[quote="Urs Maier"]
kann irgendjemand belegen, daß najditsch oft passiv spielt? welche partie/züge meint ihr. er ist genau das gegenteil eines passiven verteidigungsspielers. er sucht die komplikationen und den direkten angriff. ich weiß nicht über was ihr sprecht!
[/quote]
Event:
Ort:
Datum:

Weiss:
Schwarz:

Ergebnis
Board


Ich nenne das mauern was das Zeug hält.
Parent - - By Urs Maier Date 2008-11-22 18:55
ich nehme an du meinst das nicht ernst, oder?
Parent - By Joachim Krzyzanowski Date 2008-11-23 17:10
Parent - - By Harry Schnapp Date 2008-11-21 10:00
[quote="Urs Maier"]
ich bin auch der meinung, daß najditsch mit schwarz gegen ivanchuk gnadenlos auf gewinn spielen sollte. ivanchuk bricht sofort ein, wenn der gegner ein paar drohungen aufstellt. chucky sieht üblicherweise taktisch gar nichts und positionell muß er einen guten tag haben, um mit einem FIDE-meister mithalten zu können. 
ich denke wir sind da einer meinung, oder?
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  Geschmacklose Ironien stören mich nicht
Parent - By Werner Mueller Date 2008-11-21 10:45
DAS Problem jeglicher Ironie besteht darin, dass sie Realsatire nicht wirklich toppen kann. Insofern mag der Beitrag von Urs vielleicht etwas unglücklich sein. ,-)
Parent - - By Roland Rösler Date 2008-11-20 23:38
Okay, Elo 2700 für einen Tag ist doch auch ganz schön!
In seinem Spiel gegen Nisipeanu hat er sich schön zusammenschieben lassen. Zum Glück waren unsere Schwarzspieler (!) Gustafsson und Baramidze obenauf. David Baramidze ist jetzt unser erfolgreichster Spieler der Olympiade (3.5 aus 4; Eloperformance 2817).
Morgen geht´s gegen Israel. Bin mal gespannt, wer gegen Gelfand antritt. Gelfand mit Weiß ist eine Macht! Könnte für Naiditsch wieder ein sehr schwerer Tag werden. Wir werden sehen.

Armenien hat Russland weggeputzt! Hab ich zwar erwartet (erhofft), hat mich aber dennoch sehr gefreut live zu sehen. Der Trumpf Sargassian hat wieder gestochen (gegen Grischuk)!

PS: Der Spieler mit der höchsten Eloperformance während der Olympiade bisher ist übrigens Topalov (2889; 4,5 aus 5)! Kramnik hat 2739 (3,5 aus 6); das Niveau, das er schon im WM-Match gegen Anand hatte!
Parent - - By Urs Maier Date 2008-11-21 03:00
kramniks partien waren eigtl. ok bis auf die weißpartie gegen sasikiran. da würde ich gerne seine meinung dazu hören. meiner meinung nach stand er aus der eröffnung raus auf gewinn, spielte richtig e6!, um dann mit f4? ziemlich auf die schiefe bahn zugeraten. er mußte ums remis kämpfen anstatt vielleicht mit Dd4 (statt f4) eine super stellung rauszuspielen. ich hab leider kaum zeit, um da was zu analysieren, aber Dd4 sieht sehr interessant aus.
Parent - - By Rudolf Rohs Date 2008-11-21 10:47
Hallo,

Naiditsch ist im Stress. Er muß jedesmal ran, weil es so gut läuft und er nun mal der Beste im Team
ist und man vorne dran bleiben will.

Und jedesmal muß er gegen einen Topspieler ran, wo er das letzte geben muß. Das laugt aus.
Warscheinlich hat er deshalb sein Spiel gegen Nisipeanu nicht umgestellt und hat passiv gespielt.
Hätte ja auch wieder zu einem Remis gereicht, wenn ihm nicht der Patzer unterlaufen wäre.
Aber auch gelegentliche Patzer sind normal, wenn man so im Dauerstreß steht.

Bin mal gespannt wie er den kleinen Aussetzer verkraftet. Er muß ja heute gegen einen weiteren Topmann
(Gelfand) schon wieder ran und ein Remis oder mehr wird nötig sein, wenn wir wieder gewinnen wollen.

Insgesamt sind die Leistungen der ersten Mannschaft erfreulich gut. Alle spielen bisher eine Performance von
2700 oder besser. 

Hoffen wir dass es so bleibt. Dann könnte das deutsche Team auch wieder einen Sprung nach vorne
in die Weltspitze machen.

Gruß

Rudolf Rohs
Parent - - By Daniel Mehrmann (CSS-Forum) Date 2008-11-21 13:52
Hallo !

Mich würde mal interessieren wie groß ihr den "Heimvorteil" der deutschen Mannschaft einschätzt ?

Im Turnierschach sind nunmal Anfeuerungsrufe oder auch ryhtmisches Klatschen der Hände, wie in anderen bekannten Sportarten, für das Publikum verboten. Wirkt sich dieser Vorteil also wirklich aus ? Man könnte das Blatt auch drehen und behaupten die deutsche Mannschaft steht, gerade weil sie "Zuhause" spielt, unter höherem Druck.

Was meint ihr ?

Gruß
Daniel
Parent - By Urs Maier Date 2008-11-21 14:46
die deutsche mannschaft scheint zumindest ziemlich viel spaß zu haben. offensichtlich gibt es sowas wie einen heimvorteil. mal sehn, ob das wirklich so weiter geht. die ganz harten gegner sind schon weg.
Parent - - By Rudolf Rohs Date 2008-11-21 15:31
Klar, gibt es einen Heimvorteil.

Klatschen etc. also nach vorne Peitschen kann gut sein, einen aber auch leichtsinnig ins offene Messer jagen.

Es gibt aber andere stille Vorteile:
Man schläft zur richtigen Zeit.
Man hat nicht die riesige schlauchende Anreise.
Man kann alles in seiner Heimatsprache erledigen, was vieles einfacher macht.
Man wird freundlicher und zuvorkommender im Hotel/Restaurant bedient, weil der Bedienende wies, daß ist unser Mann, etc..
Und nicht zuletzt der Jubel der Menge, oder das Schulterklopfen nach der gelungenen Partie.
Außerdem läßt der Verband auch schon mal ein Extratraining oder Geld für eine bessere Vorbereitung springen, weil er ja gerade
im Heimatland bei ausführlicher Berichterstattung gut darstehen will.

Es sind also viele kleine Dinge, die sich aber aufsummieren können.

Gruß

Rudolf
Parent - By Michael Scheidl Date 2008-11-22 11:57
[quote="Rudolf Rohs"] Man kann alles in seiner Heimatsprache erledigen, was vieles einfacher macht. [/quote]

Vier von fünf (außer Gustafsson) haben rund zehn Jahre ihrer Kindheit, teils deutlich mehr, in diversen anderen Ländern verbracht. Damit man mich nicht mißversteht: Mir liegt jegliche Xenophobie fern und die Nationalität ist für mich keine wesentliche Eigenschaft von jemandem. Aber ein deutsches Schachwunder kann sich durch Germany 1 wohl kaum ereignen. Ein Turniersieg dieser Mannschaft wäre eher eine Dokumentation des Gegenteils.

Vermutlich könnte man ähnliches, zumindest teilweise, über andere Mannschaften sagen. Bei den klassischen Auswanderungszielen ist es logisch. Auch scheinen einige Profischachspieler, ebenso wie viele Topleute in anderen Bereichen, kosmopolitische Globetrotter zu sein.

Im internationalen Mannschaftssport ist halt generell üblich, die Menschheit nach Ländern ein- bzw. aufzuteilen, was mir aber nicht sehr sympathisch ist und eigentlich antiquiert vorkommt, und was vielleicht auch nicht überall prinzipiell notwendig wäre, um irgendwie Wettkämpfe zustandezubringen. Allerdings sind die derzeit vorhandenen Organisationsstrukturen (Verbände etc.) traditionell nationenweise eingeteilt.
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