Zitat:
Und es bleibt aus meiner Sicht die Frage, und sage bitte, wie stehst du dazu:
Nachdem er sich nun betrogen fühlte,
- durfte Carlsen das dann Turnier abbrechen (ok, vielleicht bitte etwas wortkarger, obwohl das die Sache kaum geändert hätte!),
- oder war er verdammt, das Turnier bis zum bittere Ende zu spielen? Gute Mine zum bösen Spiel zum machen?
Benno Hartwig schrieb:
Und wenn man diese Option als unmöglich erachtet, weil man die Anschuldigung ja nicht wirklich Beweisen kann?
Es ist aus meiner Sicht klar, dass man die dann auch nicht hinausposaunen kann. Ich weiß auch nicht um die dann folgenden zivilrechtlichen Konsequenzen.
Und es bleibt aus meiner Sicht die Frage, und sage bitte, wie stehst du dazu:
Nachdem er sich nun betrogen fühlte,
- durfte Carlsen das dann Turnier abbrechen (ok, vielleicht bitte etwas wortkarger, obwohl das die Sache kaum geändert hätte!),
- oder war er verdammt, das Turnier bis zum bittere Ende zu spielen? Gute Mine zum bösen Spiel zum machen?
Der konsequente Theoretiker: "nein, nein, meine Frage ist noch nicht beantwortet"
Der Konjunktiv feiert fröhliche Urständ. Wenn er sich so fühlt, durfte er dann.., musste er dann.., falls keine Konsequenzen für NIEMANN... war er verdammt dazu..,lauter hypothetische Fragen der rein subjektiven Art, die dir nur CARLSEN selbst beantworten könnte. Natürlich kann man sein Verhalten interpretieren, aber dann formuliere das doch auch konkret als eine eigene Meinung und nicht in Form eines vorgegebenen Antwortkorsetts.
Ich interpretiere des Weltmeisters Verhalten, ebenso wie viele andere, als relativ egozentrisch. Man kann versuchen, es zu verstehen, aber eben nicht billigen. Der Mann scheint mir seit geraumer Zeit aus einer ganzen Reihe von Gründen derart gefrustet, dass diese bodenlose Niederlage, ob nun mit oder ohne Schwindelverdacht, das Fass endgültig zum Überlaufen bringt. Das ganze als Cartoon dargestellt, würde ich ihm in den Mund legen "ihr könnt mich alle mal.., ich hab einfach keine Lust mehr".
Einen Grund für seine Lustlosigkeit, der bislang noch keine Erwähnung fand, sehe ich auch im schnöden Mammon. Ich glaube, es stinkt dem guten Magnus maßlos, daß NAKAMURA 50 Millionen auf seinem Konto verbucht und nicht er (10 Milliönchen wird geschätzt. Immerhin). Vielleicht fragt er sich: Wer ist denn jetzt der Welt bester Schachspieler und was bringt er nun eigentlich, der WM-Titel?
Zurück zu Grundfrage: Was hätte Carlsen am besten tun sollen? Natürlich, wie es sich gehört, das Turnier zu Ende spielen.
1. Die unerfreuliche Konfrontation mit NIEMANN hatte er ja nun hinter sich. Ich sehe auch nicht den geringsten
objektiven Grund, mit oder ohne Verdacht, die restlichen Gegner und die Veranstaltung dann einfach auf dem Trocknen sitzen zu lassen. Meinetwegen, er hätt sich zu seinem Verbleib dann eben "verdammen" sollen.
2. Oft erwähnt auch, wenn CARLSEN willens ist auch nur zwei Züge voraus zu denken, dann muß er doch deutlich sehen, was sein Verhalten für NIEMANN bedeutet. In Abänderung des berühmten Prinzips von A. NIMZOWITSCH "die Drohung ist stärker als ihre Ausführung" muß es hier heissen: der Verdacht ist oft wirksamer als seine Bestätigung!
3. Falls CARLSEN tatsächlich von einem Betrug ausging, welchen besseren Platz gibt es für eine Klärung, als den Ort des Geschehens selbst? Der gute MAGNUS ist doch ein intelligenter Kerl (oder korrelieren schachliche Leistungen ev. gar nicht mit Intelligenz
Da hätte er sich halt was einfallen lassen müssen, um der Sache während des Turniers mehr oder weniger unauffällig auf den Grund zu gehen. Mir würde da etliches in den Sinn kommen.